Lichtausbeute – unterschiedlich verstanden

Was bedeutet “Lichtausbeute” ?

Abgebender Lichtstrom wird mit der elektrischen Leistungsaufnahme ins Verhältnis gesetzt.

Lichtstrom (lm)/Leistungsaufnahme (W) = Lichtausbeute (lm/W)

Sind die Begriffe: Lichtstrom und Leistungsaufnahme eindeutig ?

Lichtstrom:
Leider gibt es noch keine eindeutige Regelung wie diese Daten angegeben werden müssen. Während der eine Hersteller den im Labor gemessenen Wert unter normalen Bedingungen und Betriebsbedingungen benennt, übernehmen andere den Datenblattwert der Diode im “kalten” Zustand. Dieser kann sich um bis 20% unterscheiden.

Ein Beispiel:

Datenblattangabe: 100lm bei 25°C (Substrattemperatur) und 350mA Diodenstrom (Kurzzeitmessung 25ms)
Gemessener Wert: 82lm bei 80°C Substrattemperatur).

Selbst mit gutem Wärmemanagement sind immer mindestens 5% vom Datenblattwert abzuziehen.

Leistungsaufnahme:
Betreibt man eine LED mit einem Betriebsstrom von 350mA so spricht man vom 1W-Betrieb einer LED.
Doch in Wirklichkeit schwankt der echte Wert in Abhängigkeit von der Durchlassspannung der Diode. (3,0V – 3,5V)
Das bedeutet eine Bandbreite der Leistungsaufnahme von 1,05 Watt bis 1,23 Watt.

Richtig wäre: 82lm/1,23W

Sind also die genannten 100 lm/W Lichtausbeute in Wirklichkeit nicht doch nur 67 lm/W ?

Rechnen wir nun noch die Verluste durch Optik oder Reflektoren sowie des LED-Treibers ein, so können wir weitere 10% bis 20% abziehen.

Seriöse Anbieter/Hersteller berücksichtigen in den Datenblattwerten all diese Eigenschaften und machen diese transparent.

Wer Datenblattangaben von LED-Leuchten und Lampen vergleichen will, macht leider meist den berühmten Äpfel mit Birnen-Vergleich.

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